VB-Kurier - ROMROD (bl) – Hausärztliche Versorgung wesentlich durch neues Konzept verbessert
VB-Kurier - ROMROD (bl) – Hausärztliche Versorgung wesentlich durch neues Konzept verbessert
ROMROD (bl) – Hausärztliche Versorgung wesentlichdurch neues Konzept verbessert +++Fotos+++
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Posted by Jürgen (jbäuml) on Apr 04 2011 at 13:25 |
ROMROD (bl) – Hausärztliche Versorgung wesentlich durch
neues Konzept verbessert +++Fotos+++
Pilotprojekt „Hausärztliche Versorgung“ in Romrod durch Dr. med.
Stephan Harlfinger ins Leben gerufen.
Romrod (pw). Mit einem Empfang eröffnete am Samstagmittag das Hausarzt Zentrum Harlfinger in Romrod. Fünf Ärzte, eine Managerin
und sechs Angestellte arbeiten ab sofort in dem Zentrum und stellen die medizinische Grundversorgung Romrods sicher.
„Was für ein Tag“, mit diesen Worten begann Dr. Stephan Harlfinger die Begrüßung der geladenen Gäste. Er resümierte die Entstehung des
Zentrums. Ziel ist es eine ärztliche Versorgung in der Kommune sicher zu stellen und Ärzte dafür zu werben. „Wir wollten die Dinge ausschalten,
die junge Mediziner abhalten“, erklärte Dr. Harlfinger dazu. Dazu gehören die Möglichkeit einer halbtägigen Arbeit und die Absicherung des
finanziellen Risikos.
Unter diesen Möglichkeiten konnte Dr. Harlfinger die beiden Ärztinnen Vera Römer und Danja Hölscher werben. Auch der
Orthopäde Dr. Christoph Harlfinger und der Arzt Sebastian Harlfinger schlossen sich dem Zentrum an. Andrea Dornseif wird die Praxis managen.
Zu den medizinischen Fachangestellten gehören Regina Wittich, „Röschen“ Völzing, Angela Stein, Gabi Möller, Elisabeth Rath und Sonja Stumpf.
Das Konzept basiert auf der Idee des Alsfelder Kinderarztes Dr. Thomas Becker. „Ein wesentlicher Teil seiner geistigen Arbeit steckt in dem Konzept“,
erklärte Harlfinger. Als Gesundheitsökonom erstellte Becker eine Studie über die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung des Vogelsbergkreis.
Diese Studie wurde im November 2010 bei einer Gesundheitskonferenz in Lauterbach vorgestellt. Daraufhin entschloss sich der Feldataler Hausarzt
Harlfinger die Praxis in Romrod als „Unternehmerarzt“ zu eröffnen.
Harlfinger stellte in seiner Rede auch klar, dass die Ausübung des Berufes Hausarzt in der bisherigen Form nicht mehr möglich sei. Jährlich würden
rund 2.700 Ärzte altersbedingt aufhören, aber nur 1.100 neue Ärzte ausgebildet. Ziel müsse es sein, auch ältere Kollegen zur Teilzeitmitarbeit zu
motivieren. So könne als positiver Nebeneffekt auch das Wissen praxisnah weiter vermittelt werden.
Aus Sicht von Bürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg bringt die Position der angestellten Ärzte einen großen Vorteil. Das unternehmerische Risiko,
die Quälerei mit der Verwaltung, die Residenzpflicht und die unabsehbaren Arbeitszeiten würden wegfallen. Sie kommentierte dies in einer
Pressemitteilung als „Arzt sein pur!“.
Die Stadt Romrod unterstützt die Ansiedlung mit einem Investitionszuschuss in Höhe von 30 Prozent der Investitionssumme, höchstens
jedoch 15.000 Euro. Die Romröder Schlossapotheke unterstützte die Bemühungen der Stadt Romrod durch eine Spende in Höhe von 5.000 Euro.